Goch, Deutschland

Arnold Janssen ist für die Diözese Münster und für Goch ein Gewinn. Am 5. Oktober 2003 wird der katholische Priester und Ordensgründer in Rom heilig gesprochen. Das Bistum erhält damit nach 850 Jahren erstmals wieder einen Heiligen aus den eigenen Reihen – und Janssens Heimatort wird 2005 zum Wallfahrtsort ernannt.

1875 hatte, der am 5. November 1837 in Goch geborene Priester, im rund 50 Kilometer entfernten niederländischen Steyl ein Missionshaus gegründet. In seiner Heimat war ihm dies verwehrt worden. Hintergrund: Zwischen 1871 und 1879 versuchte der Preußische Staat bzw. das Deutsche Reich unter Reichskanzler Otto von Bismarck die katholische Kirche massiv aus dem öffentlichen Leben zu drängen. 1879 hatte Arnold Janssen erstmals Missionare nach China geschickt; noch heute sind seine Steyler weltweit tätig.

Die Gocher Kirche Sankt Maria Magdalena, eine gotische dreischiffige Backsteinkirche aus dem 14. Jahrhundert, ist als Taufkirche des heiligen Arnold Janssen seit dem 18.5.2005 offiziell als Wallfahrtskirche anerkannt. In ihr befindet sich eine Büste des Heiligen. Modern ist die 1982 geweihte Arnold-Janssen-Kirche. Alle architektonischen Linien gehen vom Mittelpunkt des Brunnens auf dem Kirchplatz aus. Für den ganzen Erdkreis stehen die Stelen, die mit Quadraten gekrönt sind und den Brunnen umgeben. Das Quadrat in seiner geometrischen Vollkommenheit symbolisiert die Stadt Gottes, das himmlische Jerusalem. In der Kirche ist es immer wieder zu sehen: an der Wand hinter dem Altar, am Kreuz, am Tabernakel, am Ambo, in den Fenstern oder in der Form der Monstranz.

„Die Stadt Gottes“ nannte Arnold Janssen nicht nur seine Zeitschrift; sie war für ihn Lebensinhalt und Ziel seines Betens, der Arbeit der Steyler, jeder christlichen Gemeinde und jedes Einzelnen. Das Gocher Geburtshaus Arnold Janssens ist heute Museum und Gedenkstätte. Seine Eltern sind auf dem Gocher Friedhof begraben. Janssen gehört zu den ersten, die ab 1849 das neu errichtete Collegium Augustinianum Gaesdonck besuchten, ein ehemaliges Augustinerchorherrenkloster, heute bischöfliches Gymnasium mit angeschlossenem Internat. In der „Galerie der Absolventenkacheln“, eine Tradition in Gaesdonck, finden sich auch die des 1855er Jahrgangs mit dem Abiturienten Arnold Janssen. Zudem erinnert ein Reliquiar des Bildhauers Franz Gutmann, eine Basalt-Gedenkplatte in der Internatskirche und ein Bleiglasfenster im Kreuzgang an den berühmten ehemaligen Schüler.

Wenn Sie den „Wallfahrtsort Goch“ unmittelbar erleben wollen, lesen Sie die Reportage, die Sie sich mit einem Klick auf Ihren Computer herunterladen und ausdrucken können: „Die ‚grüne Stadt an der Niers‘, gilt seit langem als ein beliebtes Ausflugs- und Naherholungsziel. Seit 2005 ist Goch auch Wallfahrtsort. Sichtbar verändert hat dies die Stadt kaum, wohl aber bereichert.“ Mehr... 

www.goch.de
www.arnold-janssen.org

Maria-Magdalena-Kirche in Goch
Maria-Magdalena-Kirche in Goch