Nimwegen, Niederlande / Titus Brandsma

Anno Sjoerd Brandsma wird 1881 im niederländischen Bolsward geboren. 1898 tritt er in das Kloster der Karmeliter in Boxmeer ein und nimmt den Namen „Titus“ an. Er studiert Philosophie. 1905 wird Brandsma zum Priester geweiht. An der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom schließt er seine Studien mit dem Doktortitel in Philosophie ab. Zurück in den Niederlanden wird er Professor im Karmeliterseminar von Oss und später Prior des Karmeliterklosters in Nimwegen. In der 1923 gegründeten „Katholischen Universität Nimwegen“ – „Katholieke Universiteit Nijmegen“, seit 2004 „Radboud Universiteit Nijmegen“ – ist er als Professor tätig; zwischen 1932 und 1933 auch Rector Magnificus der Hochschule. Er setzt sich besonders für die Wiederbelebung der deutschen und der amerikanischen Karmeliterprovinz ein.

Mitte der 1930er Jahre wird er geistlicher Ratgeber für die Mitarbeiter von mehr als dreißig katholischen Zeitungen. In Vorlesungen an der Universität kritisiert er den Nationalsozialismus scharf. Nach der Besetzung der Niederlande durch die Deutschen am 10. Mai 1940 lehnen die Bischöfe es ab, offizielle Nazipropaganda in ihren Zeitungen abzudrucken. Titus Brandsma entschließt sich, diese Anweisung jedem katholischen Redakteur persönlich zu übergeben. Daraufhin wird er im Kloster Boxmeer verhaftet und ins KZ Dachau verschleppt. Bei wenig Nahrung verschlechtert sich seine Gesundheit unter Zwangsarbeit, Folter und Misshandlung sehr rasch. Im „Krankenhaus“ führt ein KZ-Arzt medizinische Experimente an ihm aus; am 26. Juli 1942 um 13.50 Uhr setzt er Brandsma die Todesspritze. Zehn Minuten später wird er für tot erklärt. Offiziell stirbt Titus Brandsma an „Darmkatarrh“.

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